Neuer Opel Kadett GSi 16V DTM Gruppe A für Rennsport-Saison ’21

Opel Kadett GSi 16V DTM Gruppe A Heinz Friedrich Peil Brno 1988

Zwei Liter Hubraum, 270 PS, 800 Kilogramm, Frontantrieb: Der Opel Kadett GSi 16V DTM Gruppe A verbindet Bescheidenheit und Effizienz miteinander. 1988 feierte der Renner aus Rüsselsheim unter der Regie des Opel-Tuners Helmut Kissling seinen Einstand. Da der Vierventilmotor erst im Sommer 1988 in der Serienfertigung debütierte, startete der Kadett anfangs nur dank einer Sondergenehmigung. Dennoch fuhr sich der Oberhausener Heinz-Friedrich Peil in die Herzen der Fans. „Bimbo“ ließ immerhin sechs Platzierungen in den Punkterängen notieren. Ab dem DTM-Wochenende auf dem Salzburgring erhielt der Solist Unterstützung in Person des Rallye-Spezialisten Josef „Sepp“ Haider. Der Österreicher saß von nun an in einem zweiten Exemplar, und in der DTM-Saison 1989 waren es bereits drei Kadett. Den Opel-Enthusiasten, Tuner und Rennfahrer Steffan Irmler aus Drebber haben diese geschichtlichen Zusammenhänge schon immer fasziniert. Nun will er die Vergangenheit neu beleben und seinen eigenen Opel Kadett GSi 16V DTM Gruppe A an den Start bringen – einen authentischen Nachbau mit Original-Werksteilen.

Back to the roots – zurück zu den Wurzeln: Irmler Racing präpariert neuen Opel Kadett GSi 16V DTM Gruppe A für die Rennsport-Saison 2021

Opel Kadett GSi 16V DTM Gruppe A Heinz Friedrich Peil Testfahrten 1988

„Dieses Projekt ist schon seit vielen Jahren in den Köpfen unseres Rennteams fest verankert  „, freut sich Steffan Irmler auf die anstehenden Arbeiten. „Meine Motorsport-Mannschaft und ich haben das Projekt, einen Opel Kadett GSi 16V DTM Gruppe A aufzubauen, schon lange im Sinn. Und da wir die wichtigsten Original-Komponenten im Fundus haben, gehen wir den Neuaufbau nun schließlich an.“ Rückgrat des Retro-Renners: ein unfallfreies Straßenfahrzeug des Modelljahrgangs 1989. „Wir haben es bereits vollständig zerlegt und auf die chemische Entlackung im Tauchbad-Verfahren vorbereitet“, berichtet Steffan Irmler, der zur Urzeit des Renners aus Rüsselsheim vor drei Jahrzehnten selbst Motorsport mit einem frontgetriebenen Opel betrieb. „Allerdings mit dem Vorgängermodell, dem Opel Kadett D.“ Damals baute sich auch der Kontakt zum Oberhausener Tuner Helmut Kissling auf, der zunächst Heinz-Friedrich Peil auf die DTM 1988 ansetzte. In darauf folgenden Jahr trat Volker Strycek, der erste Titelgewinner der Deutschen Produktionswagen-Meisterschaft, an seine Stelle. „Kennzeichnend für das erste Rennsportjahr in der Tourenwagen-Bundesliga war die auffällige Außenlackierung mit Flächen in der Tagesleuchtfarbe Rot“, weiß Steffan Irmler zu berichten. „Die Lackierung wollen wir einschließlich der damaligen Beschriftung so originalgetreu wie möglich nachbilden. Und auch die technische Ausstattung soll dem Stand vor nunmehr fast 33 Jahren entsprechen.“


Opel Kadett GSi 16V DTM Gruppe A Heinz Friedrich Peil Norisring 1988

Der Überrollkäfig, von Frank Herrmann im baden-württembergischen Notzingen gefertigt, entspricht der seinerzeit gültigen Homologation. Anders als in heutigen Renntourenwagen wird es reduziert zugehen im Cockpit. Das gilt auch für Konstruktion der 17-Zoll-Räder, die Steffan Irmler in seinem Fachbetrieb für Zerspanungstechnik selbst fertigt. „Wir verzichten auf Zentralverschlüsse“, verrät Irmler mit dem Seitenblick auf eine Konstruktionszeichnung der mehrteiligen Felge, „denn auch bei unserem Vorbild kam es 1988 zu einem Rückbau auf die Vierloch-Anbindung. Daran orientieren wir uns natürlich.“ Dasselbe gilt für die aufwändige Achskonstruktion, die der englische Rennwagenbauer Pilbeam Racing Designs im Opel-Werksauftrag fertigte. Anstelle der Verbundlenkerachse kam eine Einzelrad-Aufhängung zum Einsatz. „Wir haben die Pilbeam-Achsteile seit Jahr und Tag am Lager“, verweist Irmler, „und auch ein geradverzahntes Renngetriebe mit fünf oder sogar sechs Vorwärtsgängen können wir fahrbereit machen. Außerdem liegen einige wesentliche Bestandteile des maximal 267 PS leistenden Vierzylinder-Vierventilmotors bereit.“ In der Supertourenwagen-Kategorie, kurz STW, kam ein ähnliches Grundprinzip bis 1999 zum Zuge. Vom Opel Astra Stufenheck über verschiedene Vectra STW und BTCC hat sich die Irmler-Mannschaft ein umfassendes Know-how angeeignet, zuletzt bei der Reaktivierung eines belgischen Viertürers im Sponsorlook der Biermarke Stella Artois.


„Dieser Opel Vectra wird im kommenden Jahr weniger zu Ehren kommen“, blickt Steffan Irmler in die Zukunft. „Statt dessen wollen wir bodenständiges Racing mit einem 275 km/h schnellen, seriennahen Renntourenwagen betreiben – so wie in unseren Anfangsjahren im Veedol-Langstreckenpokal Nürburgring.“ Die Devise lautet: Back to the roots – zurück zu den Wurzeln! Als Teampartner werden wieder Steffan Irmler und Volker Strycek ins Volant greifen – und sicherlich auch das eine oder andere Mal Stefan Kissling, Karl Mauer sowie Heinz-Friedrich „Bimbo“ Peil. Schauen wir mal, wer von den Dreien die DMSB-Fahrerlizenz für den Einsatz auffrischt …

 

Alles über technische Highlights, technische Daten und die DTM-Statistik 1988 finden Sie hier!

 

Verantwortlich für den Inhalt: Carsten Krome Netzwerkeins