Historie oder: Wie man sich mit dem „Virus Rennsport“ infiziert

Eberhard Irmler 1969 Flugplatzrennen

Eberhard Irmler 1969 beim Flugplatzrennen in Diepholz

Wir alle wissen, wie stark Erlebnisse aus Kindheit und Jugend uns prägen können. Um zu verstehen, wie Steffan Irmler zum Rennsport kam und die Idee entstand, eigene Rennsport-Produkte herzustellen, sollte man die Geschichte kennen, die hinter IRMLER Racing als Marke, mit Steffan Irmler als Geschäftsführer der Irmler GmbH, Highperformance Machining & Testing steht:

„Am Anfang stand mein alter Herr Eberhard Irmler mit seinem BMW 1800Ti, der im Slalom, Rallye und Rundstrecken-Rennsport in den 60er- und 70er-Jahren sehr aktiv war. Das Flugplatzrennen in Diepholz – einmal jährlich vor der Tür – faszinierte und förderte die Leidenschaft, Motorsport selber aktiv zu betreiben. Leider noch eine lange Zeit bis dahin… wenn man es mit 15 Jahren nicht mehr abwarten kann, endlich den Führerschein mit 18 in der Hand zu halten…


Kadett VLN 1

Kadett VLN 1

Die Faszination am Tourenwagen-Sport hat sich in diesen Jahren immer mehr ausgeprägt. Schließlich fuhren viele dieser Fahrzeuge aus der ehemaligen Deutschen Rennsport Meisterschaft (DRM) über die Deutsche Produktionswagen Meisterschaft (DPM) bis zur Deutschen Tourenwagen Meisterschaft (DTM) in Diepholz vor unserer Haustür.

1984 habe ich Kontakt zu Luggi Linder aufgenommen, damals noch schriftlich in Briefform handgeschrieben… weil mich seine Autos und sein Team um Winni Vogt und Dr. Josef Gerold in den Bann gezogen hatten. Nach einiger Zeit habe ich die Antwort von Luggi, ebenfalls schriftlich, zu Hause auf dem Küchentisch. Es war wohl das Größte, das einem 15-Jährigen passieren kann. Ich durfte zu Rennen kommen und an meinen Traumfahrzeugen schrauben – den BMW 323i E30 der Gruppe A.


Eberhard und Steffan Irmler 1985 Zolder DPM Team Linder mit Winni Vogt

Eberhard und Steffan Irmler 1985 Zolder DPM Team Linder mit Winni Vogt

1985 war es dann soweit: Das erste Mal in Diepholz im Fahrerlager mit 16 Jahren beim BMW-Team von Ludwig „Luggi“ Linder erste Rennluft schnuppern! Weiter Einsätze folgten 1985 und 1986 im Rahmen der Tourenwagen-Europa-Meisterschaft. Da ich noch keinen Führerschein besaß und die Wege mit Mofa schlecht zu realisieren waren, kam mein Vater auch wieder in den Genuss, Rennluft zu schnuppern – irgendjemand musste mich schließlich dort hinfahren. Es hätte sicherlich schlimmere Strafen für Väter geben können!

Nach der 323i und 325I Gruppe A folgte nun der Gedanke, selber den Sport zu betreiben. Ich habe monatelang überlegt, welches Auto denn wohl in Frage käme. Und auch dort gab es die prägende Phase, die ich bis heute nicht ablegen konnte: Eines Tages fuhren wir nach Oberhausen, später hörte man häufig den Namen “Opelhausen”. Dort, an der Straße „Zum Eisenhammer“, waren zwei Opel-Tuner ansässig, direkte Nachbarn, aber nicht gut aufeinander zu sprechen.


Steffan Irmler 1985 BMW-Team Linder Schrauber

Steffan Irmler 1985 BMW-Team Linder Schrauber

Erster Stop bei „Mantzel Opeltuning“, Autos anschauen und beraten lassen. Zweiter Stop beim Nachbarn, „Kissling Motorsport“. Tja und als Helmut Kissling, selber gebürtig aus einer Stadt Names Damme, in etwas weitere Nachbarschaft zu Diepholz, mir und meinem Vater den D Kadett aus dem damaligen Veedol-Langstreckenpokal gezeigt hatte und meinte: „Baut euch so ein Auto auf!“, war es geschehen! Der Grundstein Opel war gelegt und am 4. September 1995 erfolgte die Gründung der Irmler Motorsport & Tuning GmbH.

Motorsport und Tuning waren die Anfänge, bis 2003 der Schritt zum Maschinenbau und eine Umfirmierung erfolgte. Trotz oder gerade wegen der Änderung und des Resultats draus, CNC-Maschinen anschaffen zu müssen, sind wir heute in der Lage, klassische Rennsportteile zu produzieren – speziell natürlich unser Racing-Rad. Auch die „alten“ Opel-Tuner wie Irmscher, ENEM und natürlich Kissling zählen heute zu unseren Kunden.

Den Virus konnte ich auch bis heute nicht loswerden, aber er macht zum Glück nicht krank! Den Kisslings bin ich bis heute verbunden und dankbar für eine bemerkenswerte Art der Unterstützung damals.“