Steffan Irmler: (hoffentlich) kein Knockout in Knockhill

Steffan Irmler: (hoffentlich) kein Knockout in Knockhill

Steffan Irmler: Teilnahme an David Leslie Trophy 2022 / Knockhill

England-Fan Steffan Irmler zieht es nach einer annähernd dreijährigen Zwangspause zurück auf die britische Insel: Schon am 8. Mai 2022 startet der Opel-Spezialist im schottischen Knockhill. Bei der David Leslie Trophy wirft er sich mitten ins Getümmel des historischen Supertourenwagen-Sports. Auch wenn er selbst noch nicht auf dem 2,092 Kilometer langen Kurs gefahren ist, steht seine Prognose fest: „Das wird eng werden, da bin ich ganz ehrlich!“ Sein viertüriger Astra glänzte zuletzt im Oktober 2021 auf einer anderen, höchst kompakten Rennstrecke, dem 2,3 Kilometer langen – oder kurzen – Norisring.


Die Schlagzeilen:

Bewährtes Einsatzfahrzeug: Opel Astra MSD-TA-008 steht bereit für den ersten England-Auftritt seit 2018

Sightseeing in Schottland: erstes Gastspiel auf der 2,092 Kilometer langen Berg- und Talbahn von Knockhill

In memoriam: Die David Leslie Trophy erinnert an den einheimischen, im März 2008 tödlich verunglückten Rennfahrer


Mehr als zweieinhalb Jahre sind vergangen, seit Steffan Irmler zuletzt von einem seiner motorsportlichen Ausflüge auf die britische Insel berichtete. 2019 nahm er mit dem zwei Jahrzehnte zuvor in Deutschland eingesetzten Irmscher-Opel Vectra Supertouring am Dunlop Saloon Car Cup teil. Die Pandemie hob alle weiteren Pläne erst einmal aus den Angeln. Zweieinhalb Jahre lang konnte der England-Liebhaber auf der frischen Insel nicht antreten. Dabei wuchs sein Bestand an zeitgenössischen Zweiliter-Renntourenwagen durch den Zukauf des „Stella Artois“-Opel Vectra Supertouring von 1996 weiter. Doch der Aktionsradius beschränkte sich zunächst einmal auf heimische Rennstrecken. 2021 konzentierte sich der Opel-Spezialist auf die DTM Classic. Dazu reaktivierte er den 2018 zuletzt im englischen Silverstone von ihm gefahrenen, viertürigen Opel Astra MSD-TA-008. Der Supertourer des Jahrgangs 1994 entstand ursprünglich einmal für die nationale Meisterschaft Südafrikas. Mike Briggs und John Cleland waren damals die Fahrer.


Die Motorsport-Saison 2021 schloss „Astrid“, so lautet der Rufname des Irmler-Astra, im Oktober auf dem Norisring. Der frühere Opel-Werksfahrer Ronny Melkus steuerte den rund 280 PS leistenden Fronttriebler auf dem Nürnberger Stadtkurs an die siebte Stelle in der Gesamtwertung. Ein halbes Jahr später bereiten Steffan Irmler, Fahrzeugleiter Frank Schwettmann und ein aus vielen langjährigen Freunden gebildetes Team den Fronttriebler auf seine Rückkehr nach England vor. „So ein Supertourer erfordert einiges an Know-how bei der technischen Vorbereitung“, weiß Steffan Irmler zu berichten, „dafür macht er auch großen Spaß – besonders auf der Insel, denn bei unseren Freunden ist der ganze Kult um die Zweiliter-Renntourenwagen der Neunziger um einiges größer und lebendiger als bei uns zuhause!“ Bei der David Leslie Trophy im schottischen Knockhill wird nicht allein des 2008 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommenen Rennfahrers gedacht. Viele seiner Kollegen der damaligen Zeit greifen noch einmal in die Lenkräder von Original-Fahrzeugen aus der Supertouring-Ära: ein eindrucksvolles Szenario, zu dem natürlich auch die vielen Enthusiasten der historischen Szene beitragen.


Dies und der Ansporn, endlich einmal selbst in Knockhill an den Start eines Rennens zu gehen, ermutigten Steffan Irmler zu einer Teilnahme am 8. Mai – für den bodenständigen Niedersachsen aus Drebber ein Saisonstart fern der Heimat. Mit der Berg- und Talbahn 16 Kilometer nördlich von Dunfermline in Schottland wird er sich zunächst vertraut machen müssen, seine „Astrid“ hingegen kennt er bis ins kleinste Detail. Das gilt auch für die einheimische Rennfahrer-Legende John Cleland (69). Der zweimalige britische Tourenwagen-Meister saß 1994 in genau jenem Opel Astra MSD-TA-008, der sich heute in Irmlers Besitz befindet. Da Cleland wie sein verstorbener Landsmann David Leslie Schotte ist und Knockhill für ihn als ein Heimspiel gilt, ist diesmal auch mit seiner Teilnahme an der David Leslie Trophy zu rechnen. Gut möglich, dass es zu einem Wiedersehen mit seinem einstigen Einsatzwagen aus Südafrika kommen wird – und zu einer Sitzprobe im Fahrerlager. Wer weiß, was sich daraus ergeben wird, denn die Idee der 2019 von Steffan Irmler ins Leben gerufenen Supertourer Reunion ist unverändert aktiv. So oder so gilt: Das zweite Wochenende im Mai 2022 wird ein besonders beachtenswertes – wir werden weiter für Sie berichten.

Verantwortlich für den Inhalt: Carsten Krome Netzwerkeins

Fotografie: Detlef Sauer