Vorbericht: Dunlop Saloon Car Cup 2019 – Oulton Park – Gold Cup

#MagicFour, such a lucky number: Steffan Irmler auf dem Weg zum Gold Cup nach Oulton Park, dem vierten England-Einsatz der Saison

Am Mittwochnachmittag haben Steffan Irmler und seine treuen Mitreisenden schon zum vierten Mal in diesem Jahr die Teambasis in Drebber mit Richtung Großbritannien verlassen. Diesmal führt sie der (See-)Weg in die Grafschaft Cheshire in den Nordwesten Englands. Beim traditionsreichen HSCC Gold Cup auf der 4,32 Kilometer langen Rennstrecke von Oulton Park dreht sich alles um die facettenreiche Geschichte des Motorsports auf der Insel. Und so kommt es – nicht zum ersten Mal – zur Begegnung mit der britischen Tourenwagen-Rennfahrer-Legende John Cleland. Der inzwischen 67-Jährige steuert wie der 17 Jahre jüngere Irmler einen Opel Vectra nach dem Zweiliter-Supertourer-Reglement. Fans des Dunlop Saloon Car Cups sind sich dies- und jenseits des Ärmelkanals sicher: Das wird die krönende Partie zum Abschluss einer kompakten, vier Renntermine umfassenden Saison!


Vorbericht: Dunlop Saloon Car Cup 2019 – Oulton Park – Gold Cup

Steffan Irmler hat zu keinem Zeitpunkt seines England-Abenteuers einen Zweifel daran gelassen, welche Bedeutung der HSCC Gold Cup auf der Rennstrecke von Oulton Park für ihn besitzt: „Dort wollte ich schon immer einmal ein Rennen fahren!“, erklärt er und fügt hinzu: „Offenbar geht das auch anderen so! Das vierte und abschließende Rennen des Dunlop Saloon Car Cups 2019 ist hervorragend besetzt. Ein Name sticht dabei besonders hervor: John Cleland. Der inzwischen 67-Jährige, vor zwei Jahrzehnten vom professionellen Automnobil-Rennsport zurückgetreten, ist einer der profiliertesten Vertreter seiner Zunft. 1995 sicherte er sich, im letzten offiziellen Einsatzjahr des Vauxhall Cavalier in der BTCC, des British Touring Car Championship, den Titelgewinn.


Nach dem Umstieg auf den Vectra 1996 konnte Cleland an frühere Erfolge nicht mehr anknüpfen. Inzwischen führt der Schotte eine Volvo-Vertretung und nimmt mit seinem 1997 pilotierten Original-Vectra aus der britischen Tourenwagen-Meisterschaft am Dunlop Saloon Car Cup teil – sporadisch zumindest. „Trotz seiner Prominenz ist John Cleland ein ganz normaler Rennsportfreund wie Du und ich geblieben“, sympathisiert Steffan Irmler, „wenn er unser Zelt betrifft, freut er sich, ganz einfach unter Gleichgesinnten zu sein. Das macht die besondere Atmosphäre in England aus – für uns einer der Gründe, warum wir uns 2019 auf das Wagnis einer kompletten Saison eingelassen haben – zumal wir schon einmal ein Rennen zusammen gefahren sind“. Das war im vergangenen Jahr in Silverstone, wo auch im Mai 2019 das diesjährige Einsatzprogramm begann. Zwischen den beiden Ereignissen lag ein Fahrzeugwechsel. Nach einem unverschuldeten Rennunfall auf dem Nürburgring musste der Opel Astra STW neu aufgebaut und zumindest vorübergehend durch einen 1998 für das Opel Team Irmscher entstandenen Vectra STW ersetzt werden. Anlässlich der Bremen Classic Motorshow am ersten Wochenende im Februar 2019 stellte Steffan Irmler die Neuanschaffung der Öffentlichkeit vor.


Im Nachhinein stellte sich der Zweiliter-Supertourenwagen als so schnell wie zuverlässig heraus. Bestes Resultat bisher: ein Podiumsergebnis beim dritten diesjährigen England-Einsatz in Brands Hatch. Am Wochenende dürfte eine Wiederholung dieses Erfolges zum schwierigen Unterfangen werden, denn: Es treten noch einmal alle Mitfavoriten an, neben John Cleland auch die Opel-Markenkollegen Tony Absolom und Darren Fielding. Im Verlauf der Saison war Steffan Irmler stets auf demselben sportlichen Level unterwegs wie sie, immer wieder präsentierten sich die Supertourer im Formationsflug. Vor dem Trip in die Grafschaft Chesire erfolgten nur wenige technische Eingriffe, von Anpassungsarbeiten am Fahrwerk abgesehen. Die Karosserie erfuhr einige kosmetische Retuschen – der harte, aber herzliche Kontaktsport auf der britischen Insel hinterlässt immer wieder seine Spuren. Um die Betriebsstunden-Bilanz des mehr als 300 PS leistenden Vierzylinder-Rennmotors nicht zu gefährden, verzichtete Steffan Irmler auf ein Heimspiel bei den Tourenwagen Legenden am ersten August-Wochenende in der Motorsport Arena Oschersleben. Statt dessen verordnete er der sensiblen Technik eine Ruhepause. „Erst nach unserer Rückkehr aus Oulton Park werden wir entscheiden, ob wir uns noch ein Gastrennen in Deutschland leisten werden. Das hängt davon ab, ob die Technik auch beim vierten Rennen in Großbritannien hält. Es wäre schön, Anfang Oktober auf dem Nürburgring beim Saisonfinale der Tourenwagen Legenden mitzufahren.“


Vorher geht es aber noch auf der 4,32 Kilometer langen Rennstrecke unweit der Landeshauptstadt Chester rund. Cleland, Absolom und Fielding haben einmal mehr einen Heimvorteil, während Steffan Irmler sich im Fernstudium Ortskenntnisse verschaffen musste. Er sah sich Video-Aufzeichnungen ein, um sich die zahlreichen Kurvenverläufe einzuprägen. „Am Ende wird mich auch dort wieder die Begeisterung für den Sport auf der Insel am allermeisten voranbringen“, schätzt er die Ausgangslage vor dem vierten und abschließenden Lauf des Dunlop Saloon Car Cups realistisch ein. „Das hat bis jetzt immer noch am meisten geholfen.“ Eine ganze Woche werden er und seine treuen Helfer unterwegs sein. Das Rennen findet am kommenden Montag statt – es sind „Bank Holidays“ auf der britischen Insel. Erst am Mittwoch kommender Woche kehren die Abenteurer aus Niedersachsen nach Drebber zurück.

Verantwortlich für den Inhalt: Carsten Krome Netzwerkeins

Fotografie: PSP Images